Macarons-Workshop & Backkurs bei SweetART in München
Ich habe es wieder getan! Einen Macarons-Kurs belegt. Und zwar schon zum 3. Mal. Denn ich liebe einfach die süßen kleinen runden Naschereien, die man vor allem aus Ladurée in Frankreich kennt.
Die Rezeptur ist garnicht mal so schwer, die Herausforderung bei den Macarons ist eigentlich das drum herum – und vor allem der Backofen! Denn wenn es draussen z.B. kurz vorher geregnet hat, und das Wetter feucht und eventuell noch warm ist, muss man gleich die Backzeit der sensiblen Teilchen anpassen. Eine exakte Temperatur ist da genauso wichtig wie die optimale Luftzirkulation im Backofen und das macht das Ganze zu einer Mission Impossible wenn man einen 20 Jahre alten Backofen hat der Hinten und Vorne und Rechts und Links anders heizt als in der Mitte.
Dieses mal habe ich den Kurs bei Robert Oppender von SweetART in Unterschleißheim belegt. Er hat schon viele Preise und Auszeichnungen erhalten und in einigen renommierten Hotels als Chef-Patissier gearbeitet. Jetzt bietet er in seiner Backstube in eine Menge Kurse und Seminare an die sich rund um’s Thema Zucker & Schokolade drehen.
Um 17 Uhr ging der Kurs los, die Gruppe wurde bei einem Glas Wasser oder einer Tasse Kaffee begrüßt und nach ein paar einleitenden Worten ging es auch gleich los.
Ausprobiert haben wir 3 verschiedene Macarons-Rezepte die anders hergestellt werden und zubereiten durften wir auch 4 ganz fabelhafte Füllungen (Cassis-Ganache, Passionsfruchtganache, Zitronencreme, klassische Ganache). Herr Oppender zeigte uns wie man den Teig herstellt, auf was man achten muss, und wie man die perfekte Form der Macarons auf das Backpapier kriegt.
Irgendwann durften wir auch mal das „dressieren“ ausprobieren. Manche taten sich dabei ziemlich schwer, bei anderen sahen die Macarons schon recht ansehnlich aus : )
Nachdem alles fertig gebacken und ausgekühlt war, haben wir die Macarons befüllt und aufeinander gesetzt. Anschließend durfte jeder ca. 12 Stück mit nach Hause nehmen. (Oooh sie waren wirklich seeehr, sehr lecker!)
Da ich ehrlich zu euch sein möchte, muss ich leider auch sagen dass das der 1. Kurs war (und ich habe schon einige hinter mir), an dem ich tatsächlich ein paar Kritikpunkte habe:
– Die Rezepte sind sehr knapp gehalten und nicht gut ausformuliert. Man muss eigentlich ständig das Rezept selbstständig vervollständigen und mitschreiben wenn man zu Hause wieder alles richtig machen will
– Am Ende des Rezeptbogens war noch eine Preisliste, auf der einige Sachen aufgeführt waren die man anschließend in Herrn Oppenders Lager erwerben kann. Das fand ich etwas „aufdringlich“, auch weil während dem Kurs öfter gesagt wurde dass man dieses oder jenes später noch kaufen könne
– Als man irgendwann mal selbst das spritzen oder „dressieren“ der Macarons üben durfte, stand man sehr unter Druck. Manche machen das zum Ersten Mal, klar dass die Macarons nicht perfekt werden. Ich finde, es kam sehr zum Vorschein dass es Herrn Oppender im Herzen weh getan hat wenn ein Macaron mal nicht gepasst hat. Anstatt aber alle einzeln unter fachmännischer Anweisung noch weiter üben zu lassen oder sich Zeit für jeden einzelnen zu nehmen, wollte er am liebsten alles selbst machen. Das hat für mich einen etwas unsympathischen Beigeschmack gehabt
– Da der Kurs um 17 Uhr begonnen hat und 5 Stunden dauern sollte, hatten viele irgendwann großen Hunger (mich eingeschlossen^^), denn um diese Uhrzeit sind die meisten direkt von der Arbeit zum Kurs gekommen und haben seit Mittag nichts mehr gegessen. Ich kenne es von anderen Kursen die so lange dauern, dass man sich irgendwann kurz zusammensetzt um eine Pause zu machen, oft werden dann z.B. Brezeln gereicht. Doch hier gab es nichts und das ging sogar soweit, dass kurz ein paar Leute gegangen sind um sich etwas von McDonalds zu holen, was ich sehr schade fand
– Ich finde beim Backen geht es viel um Geschmack, Textur und Konzistenz. Manchmal hatte ich das Gefühl dass alles zu schnell geht und die Teilnehmer nicht alles mitbekommen haben. z.B. welche Textur das Baiser haben muss, oder die Creme, wie sie schmeckt usw. Das „naschen“ und „fühlen“ hat mir bei diesem Kurs leider gefehlt …
Ansonsten war Herr Oppender Fachlich super und konnte so einige Tipps geben. Für mich hat sich der Kurs schon gelohnt, nur habe ich bei anderen Konditoren auch bessere Erfahrungen gemacht. Im Großen und Ganzen sind die Kurse bei SweetART einen Ticken günstiger wie vergleichbare Kurse im Raum München – vielleicht muss man deshalb auch die Abstriche machen. Am Ende muss aber jeder selbst entscheiden ob er für einen Rundum gelungenen Kurs ein bisschen mehr in die Hand nehmen möchte.