Village Castigno – der wahrgewordene Traum eines Hotels in Südfrankreich!
The rebirth of a dream …
ist das Motto des Hotels „Village Castigno“ in Südfrankreich in dem wir in diesem Frühjahr unseren kleinen Traumurlaub verbracht haben.
In dem kleinen idyllischen Dorf Assignan, gelegen zwischen den Städten Toulouse und Montpellier, befindet sich das relativ neue Hotel, das eigentlich kein „normales“ Hotel ist. Denn es gibt kein festes Gebäude in das mein Einchecken muss, keine Rezeption an der man jedes mal vorbeilaufen muss wenn man sich etwas bewegen möchte und auch keine starren Regeln. Nein – Castigno ist anders.
Wir sind von Deutschland aus knapp 12 Stunden mit dem Auto Richtung Südfrankreich gefahren, um kurz vor dem Ziel von der Autobahn runterzufahren und uns inmitten von tausenden Weinreben wiederzufinden. Immer tiefer hat es uns in die Weinanbaugebiete der Provinz Languedoc geführt, bis wir in dem kleinen, süßen, typisch französischen Dorf Assignan angekommen sind. Geparkt haben wir auf dem Parkplatz „Maison des Amis“ , also bei dem „Haus der Freunde“, und haben uns in 2 Minuten zu Fuß auf den Weg zum Dorfplatz gemacht, wo sich „die Rezeption“ in einem kleinen Haus befindet, das gleichzeitig ein Geschäft ist in dem man Wein, Strandtücher und Geschirr von der dorfeigenen Töpferei kaufen kann. Ganz entspannt werden wir empfangen und erhalten erstmal eine Creme und ein kleines Notizbuch als Willkommensgeschenk, bevor wir zu unserem „Luxury room“ in das Haus „Maison des amis“ geführt wurden. Als wir das Gästehaus, das früher mal ein Lager für Handelsgüter war, betreten haben, ist mir erstmal die Luft weggeblieben, so traumhaft schön war es eingerichtet.
Die Farben Lila und Magenta und Fuchsia spielen in dem ganzen Hotel-Konzept eine ganz besondere Rolle. Nicht zuletzt wegen der Verbindung zum Wein und weil viel mit Trester (Rückständen aus der Weinproduktion) die Wände gestrichen wurden. Die Einrichtung ist ein Mix aus modern, orientalisch, französisch und spanisch. Alles ist ganz individuell und unter höchsten Design-Kriterien abgestimmt und könnte so 1 zu 1 aus einem Hochglanzmagazin für Luxuseinrichtung kommen. Man findet viele Einzelstücke, frische Blumen und überall findet sich das „Castigno“ wieder, der Name des Hotels und des gleichnamigen Weins der rund um das Dorf hergestellt wird. Neben einem großzügigen Wohnzimmer befindet sich im Erdgeschoss auch noch eine riesige Küche in der man z.b. eingekaufte Lebensmittel kühlen aber sich auch mal selbst etwas leckeres kochen kann. Kaffee und Tee kann man sich zu jeder Tages- und Nachzeit selbst zubereiten und Weingläser stehen sowieso immer und überall parat 😉
Von der Küche aus hat man direkten Zugang zur hauseigenen Terrasse mit Lounge-Bereich und einem kleinen, aber sehr feinen Pool. Gemütliche Sitzkissen und stimmungsvolle Dekoration machen es einem unmöglich, sich nicht mal für ein Stündchen hinzusetzen und mit einem oder zwei Gläschen Wein zu entspannen. Der Pool ist mit 4 Doppel-Liegen und Sonnenschirmen ausgestattet, sodass man immer Platz hat um es sich in der Sonne gemütlich zu machen und den Blick in die Natur zu genießen.
Neben unserem Gästehaus gibt es noch 2 weitere, in denen sich die anderen Zimmer-Kategorien befinden. Alles verteilt sich auf das Dorf und findet sich spätestens beim Frühstück auf dem Dorfplatz wieder. Das ist das Schöne an Castigno, man hat das Gefühl dort zu wohnen wie jeder andere, ohne Verpflichtungen; und die einzige Aufgabe die man zu erledigen hat ist das Leben zu genießen.
Zum Hotel gehören 3 Restaurants in denen man z.B. Mittagessen oder auch Abends für ein schönes Dinner reservieren kann. Jedes Restaurant hat seine eigenen Spezialitäten und für jeden ist etwas dabei. Wir haben natürlich alle 3 ausprobiert und waren restlos begeistert!
Das „la petite table„
… ist eine Wein- und Tapasbar, in der auch das Frühstück ausgeben wird. Zwischen 7 und 10 Uhr macht man sich langsam auf den Weg Richtung Dorfmitte und sucht sich ein schattiges Plätzchen aus, um ein sehr französisches Frühstück zu genießen. Gereicht werden Kaffee, ein frisch gepresster Fruchstsaft und eine Platte mit regionalem Käse und Wurst. Dazu gibt es einen selbstgemachten Jogurt, frisches Obst und eine Auswahl aus warmen Croissants und Pain au chocolat. Wahlweise kann man auch Omelett und Rührei bestellen. Sonst bin ich vom Hotel-Frühstück immer Buffet gewohnt, hier wird einem alles an den Platz gebracht und es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an. Das merkt man, und es tut auch gut. Denn man hat des Gefühl es sich wirklich gut gehen zu lassen. Wie ein Gott in Frankreich eben … 😉
Zu Mittag und am Abend kann man im „la petite table“ zwischen vielen verschiedenen Tapas wählen und Essen bis man richtig satt ist!
Das „la table„
… ist das haute cuisine Restaurant des Dorfs und hat mich direkt von den Socken gehauen! Man betritt den großen Saal mit wunderschönen Naturstein-Wänden, hat zu seiner Linken direkten Einblick in die Küche, und zu seiner Rechten ein riesiges Wein- und Fleisch-Kühlhaus. Ich muss euch sagen, es gibt für mich fast nichts schöneres als passionierten Köchen bei Ihrer Arbeit zuzusehen; wie sie ihre Zutaten auswählen, das Gemüse kleinschneiden, die Gerichte abschmecken und am Ende schön drapieren. Eine offene Küche ist in Restaurants somit für mich immer ein riesen Pluspunkt und sorgt neben einem Gaumenschmaus auch noch für ein weiteres, tolles Erlebnis. Im „la table“ kann man nur am Abend essen und kann zwischen verschiedenen Menü-Varianten wählen. Ich meine man konnte sich zwischen einem 5-Gänge oder 7-Gänge Menü entscheiden und hatte auch die Option für eine Weinbegleitung. Wir haben uns selbstverständlich nicht lumpen lassen und haben uns gleich für das Menü mit Weinbegleitung entschieden. Tatsächlich weiß ich den genauen Preis nicht mehr, grob geschätzt waren es für 5 Gänge mit Weinbegleitung ca. 70 € pro Person – was meiner Meinung nach für diese Art von Küche ein absolut angemessener Preis ist.
Bevor es mit der Vorspeise losging, wurden uns erstmal diverse kleine amuse-gueule gebracht, die mich schon erahnen ließen was später noch auf uns zukommt. Man wird hier auf allerhöchstem Niveau verwöhnt und hat Geschmackserlebnisse, die man in der Art selten hat. Nicht nur die Speisen und die Köche sind großartig, auch der Service war ausgezeichnet und man hat gemerkt wie sehr die Mitarbeiter für Kulinarik brennen.
Im „le thai„
… kann man am Abend thailändisches Essen genießen und hat die Wahl zwischen einem 2- oder 3-Gänge-Menü. Neben den klassischen Castigno-Weinen hat man hier auch eine kleine Auswahl an feinen Cocktails. Was man hier serviert bekommt kennt man: bodenständiges, gutes Thailändisches Essen. Aber trotzdem wieder mit dem gewissen Extra.
Da das Dorf inmitten von einem riesigen Weinanbaugebiet liegt, kann man zu Fuß tatsächlich wenig unternehmen. Neben Entspannung am Pool und leckeren Verköstigungen in den Restaurants kann man zwischen Wein und Olivenbäumen spazieren gehen und sich z.B. auf die Suche nach dem Chateau machen – das Anwesen in dem die Landbesitzer wohnen. Vor ihrer Haustür wird momentan eine neue Weinfabrik gebaut, in der Form einer Flasche, nur eben um ein vielfaches größer ; )
Zusätzliches bietet das Hotel aber mehrere Aktivitäten gegen Aufpreis an, wie z.B. das Ausleihen einer Vespa, Pick-nick, Massagen, Brot backen, Töpfern, Kochkurse, Weinproben, und und und!
Da wir unser Auto mit dabei hatten, haben wir uns an zwei Tagen auf den Weg gemacht um die Landschaft ein bisschen zu erkunden. Und zwar ging es dafür etwas weiter in’s Landesinnere, in den „Parc naturel régional du haut languedoc“. In der ganzen Umgebung findet ihr diverse Geschäfte in denen ihr Wein aus dem Gebiet kaufen könnt. Wir haben fleißig im Nachbardorf „Saint Jean de minervois“ direkt am Fabrik-Geschäft gekauft und haben gleich 2 Kartons und noch ein bisschen mehr in’s Auto gepackt!
Sehr zu empfehlen sind der Dessertwein „Muscat“ und der liebliche Weißwein L’intrus.
Wer sich etwas mehr Zeit für einen Ausflug nehmen möchte, kann auch einen Abstecher nach Montpellier machen. Die wunderschöne Stadt liegt ca. 1,5 – 2 Stunden entfernt.
Marché du Lez in Montpellier
Während meiner Zeit im Village Castigno, hatte ich viele, kleine Erlebnisse die meine Begeisterung für dieses Hotel bestärkt haben. Es arbeiten viele Leute aus den verschiedensten Ländern und Kontinenten dort und haben gemeinsam eine schöne Zeit. Man spürt das alle etwas verbindet und alle ein gemeinsames Ziel haben: die Liebe zu Frankreich, gutem Essen und tollem Service. Wenn das Personal mal keinen Dienst hat, sitzen sie selbst in den Restaurants und genießen das tolle Feeling. Der Hotelmanager und seine Frau unterhalten sich regelmäßig mit den Gästen und man hat das Gefühl alle sind auf einer Ebene. Es gibt keine Hierarchien, alle ziehen an einem Strang, haben Spaß am Leben und profitieren selbst von dem was sie dort schaffen.
Auch wenn ich gestehen muss dass ich mir Anfangs schwer getan habe, es gibt im gesamten Dorf nur 1 Raum mit Internet -ansonsten herrscht in dem Hotel Digital Detox! Ich sehe meinen Freund jetzt schon den Kopf schütteln, denn tatsächlich finde ich es eine super Idee! Auch wenn ich täglich bestimmt 1 Stunde in dem Raum verbracht habe … hihi. Aber das nur, weil ich so begeistert von dem Hotel war und ich euch über Instagram daran teilhaben lassen musste! 😉 Sollte ich nochmal in das Village Castigno gehen, und das werde ich bestimmt!, dann werde ich mein Handy mit viel ruhigerem Gewissen auch mal im Zimmer lassen können.
Achja, und auf dem nach Hause weg haben wir auch noch für 2 Tage meine Oma in Aix-en-Provence besucht. Natürlich durfte da ein Besuch bei der weltbesten Patisserie „Weibel“ nicht fehlen, sowie ein Abstecher zu den Lavendelfeldern <3