Mit dem „Programm Junges Publikum“ der Staatsoper München wird Kultur für alle zugänglich gemacht.
Die Oper ist nur etwas für ältere Leute, dauert unendliche lange und man versteht sowieso nichts?
Ganz und garnicht!
Mit dem „Programm Junges Publikum“ lockt die bayerische Staatsoper jetzt die Jugend in das imposante Nationaltheater in München. Und zwar zurecht!
Denn bei der Studentenvorstellung von Wolfgang Amadeus Mozarts „Cosí fan tutte“ vergangenen Montag, habe ich mich selbst davon überzeugt dass Oper auch sehr bereichernd und lustig sein kann und die Themen in den Stücken vielleicht mehr mit dem aktuellen Zeitgeschehen zu haben als man denkt.

Das ganze Jahr über gibt es immer wieder Vorstellungen mit Studentenkontingenten. Bei diesen Vorstellungen erhalten Studenten, Schüler, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende Karten bereits ab 10 € und mischen sich unter die Besucher einer regulären Vorstellung.
Ein Besuch in der Oper stand schon lange auf meiner To-Do Liste, Preise im dreistelligen Bereich sorgen allerdings oft bei jungen Leuten dafür, dass man es sich doch ein paar mal mehr überlegt das Geld in eine Karte zu investieren oder nicht.
Was viele nicht wissen.
Die Bayerische Staatsoper bietet über das ganze Jahr verteilt immer wieder Vorstellungen mit besonderen Studentenkontingenten an, um auch jungen Leuten, die noch kein festes Einkommen haben, einen Besuch in der Oper und somit den Zugang zu einem kulturell sehr spannenden Event zu ermöglichen.
Bei diesen Vorstellungen handelt es sich trotzdem noch um reguläre Vorstellungen, was das Erlebnis noch spannender macht, da man sich unter das „normale Publikum schummeln“ kann.
Aber beeindruckend wird ein Abend im Nationaltheater sicherlich so oder so, denn mit ganzen 2.101 Plätzen ist das Nationaltheater das größte Opernhaus Deutschlands und gehört weltweit zu den führenden Opernhäusern. Ebenso munkelt man, dass man sich hier in einem der schönsten Theater Europas befindet, was ich nur bestätigen kann. Die Architektur sowie das Interieur ist einfach nur beeindruckend!
Mein Tipp: solltet ihr einen Platz im Parkett haben, nutzt die Zeit vor der Vorstellung oder während der Pause und geht ein paar Stockwerke weiter nach oben um die wunderschönen, prachtvollen Räume wie beispielsweise den Königssaal zu bestaunen.
Muss ich mir extra ein Abendkleid kaufen und brauche ich so ein Fernglas?
Fragen über Fragen, die man sich vielleicht vor dem ersten Besuch in der Oper stellt. Verständlicherweise … denn genauso wie beispielsweise beim Golfen, verbindet man die Oper direkt mit etwas Elitärem. Obwohl sowohl der Sport als auch ein Abend im Nationaltheater unbedingt von JEDEM genutzt werden soll. Und vor allem soll es ja nur eins: Spaß machen! Und das für jeden. Egal welchen Alters oder Bildungshintergrund.
Und genau deshalb darf man kommen wie man möchte. Wer sich gerne dem Ambiente entsprechend anpassen möchte, darf sich gern aufbrezeln und die High Heels oder das Jackett mit Fliege auspacken. Wer sich in Jeans und Sneakern wohler fühlt, ist herzlich willkommen genau das zu tragen!
Kurz & Knackig – alle Informationen zum Abend gibt es kompakt von der Staatsoper.
Was ich richtig gut fand, war die E-Mail die ein paar Tage vor der Vorstellung von der Staatsoper in mein Posteingang geflattert ist. Da gab es kurz & knapp nochmal alle Informationen wie beispielsweise eine Übersicht über die Charaktere und die Geschichte, Infos zur Anfahrt (mit eurem Ticket könnt ihr kostenlos MVG fahren!) und zum Wifi im Gebäude etc.
Da das Stück „Cosí fan tutte“ auf italienisch ist, fand ich die kleine Einführung die Handlung des Stücks optimal. So konnte man sich schon ein bisschen auf das Geschehen vorbereiten. Aber auch für Leute die kein italienisch verstehen wurde über der Bühne digital auf Deutsch & Englisch übersetzt, sodass man immer mitlesen konnte worum es gerade geht.






Nachdem um Punkt 18 Uhr alle Herrschaften ihren Platz gefunden hatten (wir saßen mittig in der letzten Reihe des Parketts, direkt vor der Technik. Ein super Platz!!), schließen die Türen des Saals und keiner kommt mehr rein. Denn ab jetzt liegt die volle Aufmerksamkeit auf dem Orchester und dem Geschehen auf der Bühne.
Die Musiker fangen an zu spielen und nach ein paar Minuten öffnet sich der Vorhang und enthüllt das Bühnenbild. Die Sänger betreten die Bühne und das Schauspiel beginnt.
Was mir wirklich gut gefallen hat war dass nicht nur der Gesang für ordentlich Gänsehaut gesorgt hat. Auch die schauspielerische Leistung der Darsteller war wirklich beeindruckend und durch viel Humor in dieser Komödie gab es viele Momente in denen man auch mal ordentlich lachen durfte.
Die Story? Zwei gestandene Männer die Ihre Frauen auf Ihre Treue testen wollen. Aus einer einfachen Wette wird ein riesiges Liebes-Wirrwarr.
Die Frauen im Publikum müssen hier auf jeden Fall ordentlich einstecken, aber das Thema lässt nach dem Stück auf jeden Fall Raum für Diskussionen.
Die Moral von der Geschicht`? Muss wohl jeder für sich selbst herausfinden ; )



Bayerische Staatsoper
Max-Joseph-Platz 2
80539 München
Telefon 089 21 85 01
www.staatsoper.de
Spielplan für junges Publikum:
www.staatsoper.de/campus/spielplan/spielplan/campus/junges-publikum.html
