Der Weg in die Selbstständigkeit. Ein neuer Meilenstein.
Ich habe es getan. Ich habe den Zahlenteil des Businessplans fertig gestellt. Und dann ging alles ganz schnell.
Der Businessplan für Coucoubonheur ist ja seit Monaten schon so gut wie fertig. Nur die Finanzen habe ich lange liegen lassen. In Mathe war ich noch nie gut und solche sexy Wörter wie „USt“, „Rentabilitätsvorschau“, „Liquiditätsplanung“ , „Kapital“, „Rohgewinn“ oder „Saldo“ haben mich schon immer abgeschreckt. Tabellen und Formeln in Excel fand ich ja auch schon immer total super. NICHT.
Aber das gehört nunmal dazu, ich musste mich dem Endgegner Finanzen im Businessplan stellen. Sonst würde das ja nie etwas werden. Tja und was soll ich euch sagen Freunde, es hat erstaunlich gut funktioniert.
Wieder einmal hat sich gezeigt wozu man in der Lage ist wenn man sich einfach nur mit einer 1 l Kanne Kaffee in seinem Arbeitszimmer einsperrt. Stundenlang habe ich unermüdlich Tabellen erstellt und diese mit Zahlen befüllt. Das Unfassbare? Die Summen und Ergebnisse machten Sinn!! Dank Google habe ich auch verstanden was ich da getan habe und habe mich gefühlt wie damals in der siebten Klasse als ich in Mathe – Gott weiß warum – zufällig mal eine gute Note bekommen hatte.
Das hat sich echt gut gefühlt, endlich mal das durchzuziehen was man ewig vor sich hergeschoben hat. Und mal ganz ehrlich: es war nur halb so schlimm wie ich dachte. Klar, mein Finanzbär hat hier und da nochmal einen Einwand gehabt, aber meine Lektion habe ich gelernt:
Schiebe die Dinge vor denen du Angst hast nicht ewig vor dir her, stelle dich ihnen und finde vielleicht heraus dass alles nur halb so schlimm ist und du dir umsonst Panik gemacht und wertvolle Zeit verloren hast.
Ich war so stolz. Ich habe einen kompletten Businessplan geschrieben. 24 Seiten. Ich. Ganz alleine.

Ich war so stolz. Ich habe einen kompletten Businessplan geschrieben. 24 Seiten. Ich. Ganz alleine.
Da der Businessplan zur Beantragung des Gründungszuschusses beim Arbeitsamt jetzt noch in seiner Tragfähigkeit bestätigt werden musste, habe ich ihn am Sonntag Abend vor 2 Wochen an meinen Ansprechpartner bei der IHK geschickt und war ganz nervös was seine Antwort sein würde.
Am Montag darauf bin ich entspannt um 8 Uhr aufgestanden, habe die Musik angeschmissen, eine Dusche genommen und selbstverständlich lauthals bei John Legend mitgesungen. Meine Laune war jetzt schon auf dem Höhepunkt, doch sie sollte noch besser werden. Denn gerade als ich mein Handtuch zu einem Turban gesteckt hatte, ertönte um 8:24 Uhr der Hinweiston für eine neue E-Mail auf meinem Telefon. Ein kleiner Blick auf’s Display zeigte dass die E-Mail von der IHK war. Kurzes Herzrasen.
Ich öffnete die Mail und las sie nicht mal komplett zu Ende. Nach dem ersten Satz „Bravo! Der Businessplan ist hervorragend ausgearbeitet.“ kamen mir schon die Freudentränen und ich musste kurz einen Schrei loslassen.
Mein erster großer Meilenstein. Der Businessplan war durch!
Wie passend, denn am Nachmittag diesen Montags hatte ich meinen neuen Termin beim Arbeitsamt. Meinem neuen Bearbeiter erklärte ich also die Situation mit der Frage ob ich nun den Gründungszuschuss beantragen könnte. Schwups, war der Antrag angefordert und ein paar Tage später hatte ich die Unterlagen im Briefkasten.
Natürlich habe ich gleich alles ausgefüllt und an die entsprechenden Stellen verschickt. Jetzt heißt es abwarten auf die finale Bestätigung. Ein wenig Angst ist allerdings immer noch dabei, zwar handelt es sich jetzt nur noch um Bürokratie die überwunden werden muss, trotzdem ist da noch eine geringe Chance auf Ablehnung des Antrags. Täglich schaue ich ganz gespannt in den Briefkasten und warte auf den Brief mit der finalen Entscheidung des Arbeitsamts.
Was ist denn eigentlich dieser Gründungszuschuss?
Das Arbeitsamt fördert in der Regel zwar nicht in die Selbstständigkeit, in Fällen die allerdings sonst nicht leicht zu vermitteln wären besteht die Option den Plan einer Gründung zu Bezuschussen. „Nicht leicht zu vermitteln“ heißt dabei nicht, dass schlechte Qualifikationen daran Schuld sind. Zum Beispiel kann das auch der Fall sein wenn es keine oder nur wenige passende zu vermittelnde Stellen im Umkreis gibt. Einen Gründungszuschuss kann man beantragen wenn man eine selbstständige, hauptberufliche Tätigkeit aufnehmen und dadurch die Arbeitslosigkeit beenden möchte.
Eine Voraussetzung ist, dass man zum Zeitpunkt der Gründung noch mindestens 150 Tage Restanspruch auf Arbeitslosengeld I hat.
Wer einen Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld beantragen möchte, muss außerdem beispielsweise folgende Unterlagen vorlegen können:
- einen Businessplan,
- die Stellungnahme einer fachkundigen Stelle (IHK, HWK, Unternehmensberatung, Bank) zu dem Vorhaben (Tragfähigkeitsprüfung),
- den Nachweis von Kenntnissen zur Ausübung der selbstständigen Tätigkeit, etwa durch einen Lehrgang für Existenzgründerinnen und -gründer,
- die Anmeldebescheinigung der selbstständigen Tätigkeit vom Gewerbeamt.
Sollte der Gründungszuschuss genehmigt werden, setzt sich dieser aus dem Arbeitslosengeld I und zusätzlichen 300 € für die soziale Absicherung zusammen. Diesen Betrag erhält man 6 Monate. Im Anschluss erhält man keine Förderung mehr und muss sich komplett selbst tragen.
Wer genauere Infos zum Gründungszuschuss haben möchte, kann sich z.B. hier näher informieren und sollte sich auf jeden Fall mit seinem Arbeitsamt in Verbindung setzen.
Wie geht es jetzt für mich weiter?
Ich muss jetzt warten bis ich die finale Entscheidung des Arbeitsamts vorliegen habe. Anschließend gibt es noch viele Kleinigkeiten fertigzustellen. Der nächste große Punkt wird aber die Akquise sein. Denn ohne Akquise keine Kunden, ohne Kunden kein Geld und ohne Geld kein Leben.
Ein paar spannende Geschichten haben sich schon ergeben. Ich freue mich schon so und bin gespannt auf alles Weitere was noch kommt!