Mimi
Herzensmensch, Motivator, Kraftpaket und Sonnenschein.
In einer neuen Stadt ist es erstmal immer schwer Anschluss zu finden. Ich hatte das große Glück, damals als ich nach München gezogen bin, durch meine Freundin Kate an den „Club der Töchter“ gekommen zu sein. Klingt wie eine Verbindung oder Sekte? So ähnlich war es auch ; ) Allerdings war das das damals eine Initiative von Nike um junge Frauen in der Großstadt zusammenzubringen und gemeinsam Sport zu machen.
So kam es, dass ich (ja ICH Sportmuffel) regelmäßig an den Lauf-Treffs und Sport-Einheiten teilgenommen habe und schnell Kontakte mit anderen Mädels in meinem Alter knüpfen konnte. Es war so eine tolle Zeit. Ich bin meine ersten 10k und diese auch noch unter 1 Stunde gelaufen, wir haben an offiziellen Läufen in Wien, Berlin und München teilgenommen und aus Sport-Partnerinnen sind Freundinnen geworden. Für diese Zeit bin ich sehr dankbar.
Neben den Lauftrainings fand außerdem 1-2 x die Woche noch der „Nike Training Club“ in einem Sportgeschäft im Herzen Münchens statt. Ein Training das es in sich hatte. Jeder hasste und liebte es zugleich. Und weil man seine Power-Ladies so gern wieder sehen wollte ist man doch immer wieder hingegangen. Aber vor allem auch wegen der ansteckend motivierenden Trainerin. Wegen Mimi.
Denn Mimi war die Nike-Trainerin und hat uns wöchentlich ordentlich zum Schwitzen gebracht. Sie hat uns immer wieder auf’s Neue motiviert und bis an unser Limit gepusht um das Beste aus uns heraus zu holen.
Heute wohnt Mimi in Australien und arbeitet dort als Fitness-Trainerin. Denn sie hat einen großen Schritt gewagt und ist mit ihrem Partner ausgewandert.
Weil sie mich täglich inspiriert, möchte ich euch Mimi gerne vorstellen und etwas mehr von ihr erzählen.
Mimi hat uns damals in München regelmäßig zum Schwitzen gebracht und uns mit ihrer positiven Ausstrahlung und guten Laune ganz viel positive Vibes geschenkt. Heute wohnt sie in Australien. Denn vor einigen Jahren hat sie einen großen Schritt gewagt und ist mit ihrem Partner ausgewandert.
Interview
Coucoubonheur:
Ich kann mich noch gut erinnern wie wir dich während des Trainings verflucht haben ;)) aber am Ende ein unbeschreibliches Gefühl von Stärke & Stolz verspürten. Du hast einfach so eine Ausstrahlung und eine Power, da kann man nicht anders als an seine Grenzen gehen. Die Zeit damals mit Nike war, auch durch dich, einfach unbeschreiblich!
Du hast Sport studiert und arbeitest seitdem als Personal Trainer und hilfst Menschen an ihr persönliches Fitnessziel zu kommen, wann hast du gemerkt das Sport deine Berufung ist und was fasziniert dich so daran?
Mimi:
Oh mein Gott, wie ich diese Zeit geliebt habe! Ich denke so gerne zurück an unsere wöchentlichen sweat- sessions – so viel geballte Power auf einem Haufen war einfach magisch! Ich kann mich noch zu gut erinnern, egal wie schief der Tag zuvor gelaufen war, NTC (Nike Training Club) war immer meine ‚pick- up time’ und ich bin mit dem fettesten Grinsen nach Hause geradelt.
Um aber zu deiner eigentlichen Frage zu kommen, ja das ist richtig, ich habe Sport studiert. Sport war schon immer ein großer Bestandteil meines Lebens. Nachmitttag Dates mit Freunden, Familienurlaube und Hobbies waren immer irgendwie mit Sport verknüpft. Ich liebe es in Bewegung zu sein und mich dadurch selbst ein wenig bewusster wahrzunehmen. Wenn ich mich bewege, egal ob high oder low intesity, fällt es mir so viel leichter bei mir selbst anzukommen und dieses Gefühl ist unglaublich und ich denke jeder sollte das erfahren. Ja, denn sonst verpasst man einfach etwas. Ich weiß auch, wenn Bewegung nicht ein natürlicher Bestandteil der Lebens- Routine ist, ist es erst mal verdammt schwer dieses high zu erfahren. Aber wenn dieser Punkt erreicht wird, wenn Kunden mit denen ich arbeite das “ich muss mich bewegen” mit einem “ich will mich bewegen” austauschen, wenn sie merken ihr Ziel, welches vorerst unmöglich erschien, erreicht zu haben, dieses Lächeln, dieser Stolz, das sind Emotionen die in mir ein Feuerwerk der Freude auslösen; ernsthaft so etwas begeistert mich einfach unglaublich!
Coucoubonheur:
Zusätzlich bist du noch zum Yoga gekommen und hast in Ubud – Bali bei einem Guru gelernt und versprühst seitdem noch mehr positive Vibes in der Welt. Was hat dich während der Zeit in Bali am meisten geprägt?
Mimi:
Haha ja das stimmt, auch wenn ich gestehen muss, dass ich ursprünglich eine Powerhummeln war, fest davon überzeugt, Yoga sei nichts für mich … oh ich hätte nicht falscher liegen können. Ich bin so dankbar, dass Yoga mich gefunden hat. In den ersten Jahren meiner Yoga Praxis war ich aber dennoch fest davon überzeugt, dass, auch wenn ich Yoga liebe, es wohl nie unterrichten werde, haha, und jetzt ist es das was ich überwiegend mache. Ist es nicht lustig wie unsere Ideen und Pläne doch einfach immer anders kommen. Ich glaube deswegen habe ich irgendwann auch aufgehört groß zu planen.
Wenn Leute sagen ‘du hast dich verändert’, wird es meistens als ein negatives Statement aufgefasst, dabei sollten wir es viel mehr als ein Kompliment nehmen: ‚Yeah, danke! Es war auch harte Arbeit meine Komfortzone zu verlassen um eine neue, besser Version meiner selbst zu werden!’
Bali war unglaublich intensiv – meine Ausbildung war im 1 zu 1 mit meinem balinesischem Guru und dadurch manchmal auch ein wenig einsam, ich hatte viel Zeit mit mir selbst und meinen Gedanken. Im Trubel der Gefühle, war ich mir nicht immer sicher ob es wirklich das Richtige ist, was ich da mache, es war auch kurz nachdem ich Deutschland verlassen hatte. Im Nachhinein betrachtet war es aber genau das was ich gebraucht habe, und das ist auch eins der Dinge die ich für mich mitnehmen konnte: manchmal muss man sich einfach von dem Kontrollwahn über das was in der Zukunft liegt lösen und lernen zu vertrauen und Geduld zu zeigen.
Coucoubonheur:
Im Jahr 2016 hast du einen großen Schritt gewagt und die schönste Stadt der Welt, München, verlassen um dich in Perth, Australien, neuen Herausforderungen zu stellen. Wie kam es dazu und woher hast du den Mut genommen am Ende diesen großen Schritt zu wagen?
Mimi:
Zu wissen, dass ich jederzeit zurück kommen kann! Und ich war nicht alleine, sondern habe den Schritt zusammen mit meinem Partner gewagt. Er war eigentlich auch überhaupt der Auslöser. Steve, geboren in Irland, hatte in Australien gelebt als wir uns kennen gelernt haben. Er ist zuerst mit nach Deutschland gekommen und obwohl wir unsere Leben in München geliebt haben, du hast recht es ist einfach mit die schönste Stadt der Welt, wollte er immer gerne zurück. Es hat nur 5 Jahre gebraucht bis er mich überzeugt hatte, haha.
Als ich München verließ, war mein “Karriere”, und damit meine ich einen Job zu haben der mir zu 100% Spaß macht und mit Anfragen für unterschiedliche, spannende Projekten, am peaken. Ich bin quasi gegangen als es am Besten war, und das zu verlassen, hat mir schon Angst gemacht.
Aber letztendlich wusste ich dass, wenn ich es einmal geschafft habe dahin zu kommen, ich es auch ein zweites oder drittes mal schaffen kann, solange Leidenschat der Leitfaden ist. Die Zuversicht, dass sich mir einer schließende Tür eine neue öffnet und das Vertrauen das alles aus einem Grund passiert, hat mir definitiv Mut gegeben.
Coucoubonheur:
Was möchtest du jedem raten der in seinem Leben auch vor so einer großen, einschneidenden Entscheidung steht?
Mimi:
Do it!
Haha nein ernsthaft, ich meine du kennst das sicherlich auch, man wiegt ab, man malt sich alle möglichen Szenarien aus, hat Angst und denkt sich „ja was aber wenn“… aber wenn ich eins gelernt habe ist es, egal wie viele Szenarien ich durchgespielt hatte, das was dann wirklich eingetreten ist, war nicht mit dabei. Warum also überhaupt Zeit und Energie verschwenden. Wenn es etwas ist, was du wirklich von Herzen willst, tu es.
Die andere Sache ist, sich zu verinnerlichen, das es ist ok ist egoistisch zu sein und zu tun was sein Herz erfüllt. Als wir beschlossen hatten zu gehen, hatte ich das Gefühl meine Familie, meine Freunde und meine Arbeitsverpflichtungen im Stich zu lassen und hatte ein unheimlich schlechtes Gewissen. Jetzt weiß ich, es ist ok, auch da findet man Mittel und Wege und die Welt dreht sich weiter, auch wenn man physisch weg ist.
Coucoubonheur:
Was genau treibst du jetzt in Australien? Wie sieht dein Alltag aus?
Mimi:
Mittlerweile bin ich an der Ostküste an der Sunshine Coast (Name ist hier Programm übrigens)
Ich hatte einen Anruf bekommen mit der Frage, was es wohl kosten wurde mich an die Sunshine Coast zu bekommen, um dort für Huntsfitness, ein Boutique Fitness Studio, als „Vollzeit- Yogi“ zu arbeiten.
Ich arbeitete zu dem Zeitpunkt selbständig und Steve war mit seinem Job ebenfalls flexibel und so hat uns unser Gypsy- Herz wieder gepackt. Wir haben all unser Habe und Gut in ein Auto gepackt, den Rest verkauft (mal wieder) und uns auf an die Ostküste gemacht. Einer der schönsten Roadtrips ever, 5500 km quer durch Australien.
Hier genieße ich jetzt die Sonne, das leckere Essen und unterrichte Yoga, arbeite als Personal Trainerin und biete mit „Feelgood Junkies“ Retreats an. Wir haben uns jetzt immerhin schon für 1 1⁄2 Jahre nieder gelassen.
… Wenn Leute sagen du hast dich verändert, wird es meistens als negatives Statement aufgefasst. Dabei sollten wir es viel mehr als ein Kompliment sehen. „YEAH, DANKE! Es war auch eine harte Arbeite meine Komfortzone zu verlassen um eine neue, bessere Version meiner Selbst zu werden!“
Coucoubonheur:
Mit den Feelgood Junkies bietest du regelmäßig Fitness- Yoga- und Ernährungsretreats weltweit an. Für wen eignen sich diese Ruhepausen und warum würdest du es jedem empfehlen?
Mimi:
Yasss! Ein Projekt das mir so sehr am Herzen liegt. Diese Ruhepause eignet sich für Jeden! Ernsthaft!
Da gibt es die offensichtlichen Gründe wie, dass man sich jeden Tag aktiv bewegt, meditiert und Yoga macht.
Noch wichtiger als das, ist aber eigentlich das Setzen des Statements, dass man sich einfach mal Zeit für sich selbst nimmt.
In einem Zeitalter, wo man kaum noch Pause findet, man permanent nur am husteln ist, wo die Rotphase an einer Ampel schon zu lang ist und man schnell mal sein Handy checkt, ist es einfach so wichtig mal einen Gang zurück zuschalten und sich Zeit für sich selbst zu nehmen.
Wo man wieder lernt ok mit Stille zu sein. Denn was man da letztendlich der Schlüssel zu einem glücklichen Leben. Wenn unsere tiefsten Bedürfnisse und unsere Handlungen, in Richtung steuern, ist ein Leben so viel glückerfüllter und in der Regel können wir aber unsere innere Stimme und unsere Bedürfnisse zwischen all dem Trubel, den Erwartungen und dem Druck der Außenwelt, nicht mehr hören und die zwei Faktoren arbeiten in gegengesetzte Richtungen, was eine Gefühl von verloren- sein entstehen lässt.
In unseren Feelgood Junkies Retreats nehmen wir uns Zeit, da wieder Einklang zu schaffen.
Außerdem wird aber auch einfach geurlaubt, gelacht, lecker gegessen, auch mal ein Glas Wein getrunken, gechilled und neue Freundschaften geschlossen. Es ist unheimlich schöne zu sehen wie eine Retreat- Erfahrung zusammenschweißt. Man kommt als Fremder und geht als Freund.
Ende Oktober sind wir in Byaron Bay und nächstes Jahr geht es dann wieder nach Bali (Infos gibt’s hier) Im Juni/ Juli ist was für Europa geplant.
Du bist ein sehr optimistischer Mensch mit einer wahnsinnig ansteckenden Ausstrahlung. Woher schöpfst du eine Energie, deine Positivität und wer oder was inspiriert dich?
Mimi:
Ich bin mir dessen gar nicht so bewusst.
Mir wird häufig gesagt, dass ich sehr leicht zu begeistern bin, und das mag wohl stimmen, ich kann mich an kleinen Dingen erfreuen und mich auf die positiven Aspekte, an einen vielleicht etwas tristeren Tag, konzentrieren. Das hilft.
Ich lebe so gut wie möglich im Hier und Jetzt. Klar, ich schweife gerne zurück in die Vergangenheit aber empfinde kein Bedauern, dass das nicht mehr ist; ich habe Versionen für die Zukunft aber verbeiße mich nicht zu sehr an der Verwirklichung.
Ich denke oft mit dem Herzen und kann mich unheimlich an der Freude anderer erfreuen und das, glaube ich, ist auch meine Inspiration, zwischenmenschliche Zuneigung und Liebe.
Coucoubonheur:
Was sind deine Pläne für die Zukunft? Gibt es neue spannende Projekte von dir auf die wir uns freuen können?
Mimi:
Mmmh wie schon gesagt, habe ich irgendwann aufgehört groß zu planen, aber Ideen gibt es natürlich schon. Ich glaub ich fände es schöne irgendwann einfach mal eine Retreat Mama zu sein. Zusammen mit meinem Partner ein kleines Rückzug Resort zu schaffen, wo Steve und ich leben aber gleichzeitig Leute kommen können, um dort ihre Retreat Erfahrung zu machen. Wie, wo und wann steht wohl noch in den Sternen…und naja dann natürlich irgendwann auch mal eine eigene Familie, hihi.
Jetzt gibt es noch eine Sache, die ich Menschen immer frage. Nämlich wenn es etwas gibt, dass sie ihrem jüngeren Ich sagen würden. Was wäre das?
Wieso ich diese Frage so liebe? Weil die Antwort einfach alles auf den Punkt bringt und andere hoffentlich davon lernen können. Mimi’s antworten haben wir wirklich aus der Seele gesprochen. Außerdem habe ich gerade das dringende Bedürfnis ein Retreat auf Bali mit Feelgood Junkies zu machen! Wer ist dabei?
Danke Mimi, für den Einblick in deine Welt und die Inspiration und Motivation für ein ausgeglichenes Happy Life!
Worte an das jüngere Ich:
Verschwende weniger Energie Dinge zu überdenken. Schlechtes Gewissen ist auch eine Form von Schmähung.
Was Leute über dich denken, definiert dich nicht. Nettigkeit ist immer der richtige Weg … auch wenn es manchmal länger dauert so ans Ziel zu kommen.
Deine Zeit wird kommen, ruhig Blut.
Du bist schön.
Mehr zu Mimi & den Retreats:
Dann schaut auch mal auf Mimi’s Youtube-Kanal.